Überlegungen zur Blockbergstraße 18

Am 20. Februar 2006 traf sich eine Gruppe von Vereinsmitgliedern und Nichtmitgliedern zur Besichtigung der Blocksbergstraße 18. Ziel war es, für den Verein Informationen rund um das Häuschen zu sammeln, um im Fall der Entscheidung zur Annahme des Vermächtnis aus dem Testament von Wolfgang Loeser der Versammlung ein möglichst umfassendes Bild darstellen zu können.

Teilnehmer: Petra Böswald, Grunwald, Keller, Reinhard Kessler, Lang-Merz, Helmut Mayer, Merger, Patrick Liebel, Volker Lösch, Stephan Preiß, Thomas Thiele, Wolfgang Thiele, Vera Ulrich, Heike Wittmer

Zur Bausubstanz:

Haus aus dem 18. oder 19. Jahrhundert (nicht näher zu bestimmen, da keine eindeutigen Hinweise in der Formensprache, z. B. der Fenstergewände, vorliegen).

Der gestampfte Keller liegt im vorderen Drittel und hat eine Größe von ca. 3 x 3 m. Zugänglich über eine Falltür mit Treppe vom EG aus. Dort sind die Versorgungsleitungen, wie Strom und Brauch- bzw. Abwasser. Der Keller ist aufgrund eines Fensterschachtes und fehlender Belüftung feucht. Die freiliegenden Balken zeigen Anfänge von Faulschäden.

Das Erdgeschoß ist in zwei kleine Räume untergliedert. Der zur Straße liegende Raum ist ca. 3 x 3,50 m. Fest installiert ist ein Ofen mit Holzfeuerstelle, Herdplatte und Backofen. Ursprünglich stammt dieser aus einem Haus auf dem Salzwoog. Er ist noch funktionstüchtig. Zudem ist unter dem Fenster ein Heizkörper.

Der Raum dahinter in der Größe von 3 x 2 m hat eine kleine Küchenzeile, einen Wasseranschluss, ein Heizkörper unter dem Fenster und in der Wand den Sicherungskasten. Über eine Leiter erreicht man das 1. Obergeschosss.

Eine Tür geht zum angebauten Wintergarten. Dieser steht auf Stehlen und ist nicht isoliert. Somit nur im Sommer nutzbar. Es können im Winter unempfindliche Geräte untergestellt werden.

Durch ihn gelangt man in den Garten. Mit einer anfänglichen Breite von 3,20 m läuft er ca. 15 m konisch bis auf eine Breite von 2,20 m zu.

Das 1. Obergeschoss hat einen Raum in der Größe von 3 x 4 m und einem schmalen Gang. Zur Straße sind zwei Fenster und an der Rückseite des Hauses eines. Unter jedem Fenster ist ein Heizkörper. Ein fest installierter Ofen kann genutzt werden. Über eine Leiter erreicht man das 2. Obergeschoss.

Vom Gang aus erreicht man das Bad mit einer Größe von 0,80 x 1,20 m. Darin sind eine Gasterme, Toilette, Handwaschbecken und Dusch untergebracht.

Das 2. Obergeschoss besteht aus einem Raum mit Dachgaube. Das Dachgebälk stammt aus der ehemaligen Gerberei Fahr im Strecktal. Das Dach ist gedämmt mit 5-6 cm PU-Schaum und mit handgestrichenen Bieberschwänzen gedeckt. Die Fenster der Eichendachgaube stammen aus dem bei Zweibrücken liegenden Kirchbacher Hof. Im Raum befindet sich ein Heizkörper.

Nach der Besichtigung bestand Einigkeit, dass zunächst der Verein die Nutzung festlegen müsste, um eine Aussage zu den Umbaukosten treffen zu können. Verschiedene Überlegungen wurden daher angestellt, die meist miteinander kombinierbar wären, aber auch als vorläufige Einzellösung darstellbar sind.

  • Das Häuschen dient dem Verein als Versammlungsraum. Kleinere Ausschusssitzungen könnten stattfinden.
  • Der Verein kann seine bisher unverkauften Jahrbücher (1987-heute, ca. 1150 St. bei Gabriele Herold; ca. 360 St. im Stadtarchiv) einlagern. Hinzu kämen diverse Aktenordner mit vereinsinternem Schriftverkehr (ca. 15 St.) Zu überlegen wäre, ob eine kleine Handbibliothek als Arbeitsmittel aufgestellt werden könnte. Grundstock hierzu liefern die Bücher des verstorbenen ersten Vorsitzenden Wolfgang Loeser.
  • Das Haus könnte bei Stadtführungen zur Besichtigung frei gegeben werden. (ähnlich dem der Reservisten in der Kaffeegasse)
  • Ein speziell auf Kinder ausgerichtetes pädagogisches Konzept könnte das Haus zum außerschulischen Lernort machen. Dank der noch authentischen Wandgestaltung und der Fassade, wirkt das Haus ursprünglich. Die Sozialgeschichte des 18. und 19. Jh. könnte entwickelt werden. Das Haus ist beispiellos in Pirmasens. Vermutlich die letzte Chance außerhalb eines Museums dörfliches Leben erfahrbar zu machen.
  • In die Arbeit mit Kindern ließe sich auch der Garten integrieren. Anbau für den eigenen Gebrauch und Weiterverarbeitung der Ernte könnten ein Thema sein. Hinzu  kämen Themen wie Kleintierzucht.
  • Um das Haus häufiger zu nutzen, könnte andere Vereine angesprochen werden, die hier ihre Versammlungen durchführen könnten. Zum Beispiel die Gruppe der Familienforscher. Sie könnten Tage der Offenen Tür anbieten um Interessierten einen Einblick in die bereits transkribierten Familienbücher zu geben.

Bei allen Überlegungen darf der finanzielle Aspekt nicht fehlen. Die Nebenkosten für das Häuschen belaufen sich momentan auf 690,- €. Hinzu kommen die Gebühren für die Müllentsorgung und eine Regelung für den privaten Winterdienst. Reparaturen sollten bei einem einmaligen Sponsoring durch Dritte finanziert werden.